Die Soldatenstiefel – Kriegserinnerung

Ein Holzschnitt von Rudolf Koch
Holzschnitt: Rudolf Koch, Soldatenstiefel
Rudolf Koch, Die Soldatenstiefel, Holzschnitt, 1919
Deutsche Nationalbibliothek, Sammlung Erster Weltkrieg, Signatur: SC 202-13

Die Sol­da­tens­tie­fel – Kriegs­er­in­ne­rung

Ein Holzschnitt von Rudolf Koch

Das sind meine Stiefel. Die habe ich getragen in meinem 40. Lebensjahr als Grenadier im Sand der Mark, auf den Landstraßen Serbiens, über die Sturmhöhen auf dem Toten Mann bei Verdun, im Feldlazarett und in der Heimat. Dann wieder in der Champagne und bei Reims an schweren Kampftagen vor dem Brimont. Dort kamen sie um am 2. Mai 1917 durch eine französische Granate.

Text des Holzschnittes Die Soldatenstiefel von Rudolf Koch, 1919

Rudolf Koch (1876 –1934) wurde 1915 als bereits etablierter Schriftkünstler zum Militärdienst eingezogen. Als Grenadier war er in Serbien, Frankreich und Russland eingesetzt. Mit dem Holzschnitt Die Soldatenstiefel verarbeitete er künstlerisch sein Kriegserlebnis. Dabei symbolisieren die Stiefel die durchlebten Ereignisse.

Das Blatt erschien 1920 als Nummer 13 der Rudolfinischen Drucke. Die Reihe wurde zwischen 1911 und 1924 von Rudolf Koch und Rudolf Gerstung in Offenbach am Main herausgegeben. Unter den insgesamt 20 Titeln finden sich hochwertig gestaltete Bücher, Einblattdrucke und Mappen.

Eine ausführliche Schilderung seiner Erlebnisse erschien 1934 im Insel-Verlag: Die Kriegserlebnisse des Grenadiers Rudolf Koch. Dort schildert er allerdings für den 3. Mai 1917 (auf dem Holzschnitt ist es der 2. Mai) den französischen Beschuss des Schützengrabens und den Verlust seiner Stiefel, die er seit den Tagen seiner Militärausbildung getragen hatte.

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