Franz Marc (1880-1916)

Ein Expressionist im Feld
Franz Marc, Skizzenbuch aus dem Feld, Bl. 30, Fragment (Gruppe von vier Pferden),  Reproduktion, 1915
Deutsche Nationalbibliothek, Sammlung Erster Weltkrieg, Signatur: 1921 B 378 - 2

Franz Marc (1880-1916)

Ein Expressionist im Feld

Seit Tagen sehe ich nichts als das Entsetzlichste, was sich Menschenhirne ausmalen können.

Franz Marc, aus einem Brief vom 2. März 1916 an seine Frau Marie Marc

Franz Marc meldete sich unmittelbar nach Kriegsausbruch im August 1914 als Kriegsfreiwilliger. Wie viele andere Künstler und Intellektuelle versprach er sich vom Krieg eine reinigende und heilende Wirkung für „ein krankes Europa“.

Marc hatte sich einen Namen als expressionistischer Maler, Zeichner und Grafiker gemacht. Dabei lag sein Schwerpunkt auf Tierdarstellungen. Zusammen mit Wassily Kandinsky (1866-1944) gab er den Almanach Der Blaue Reiter heraus und organisierte die gleichnamige Kunstaustellung.

Seine anfängliche Kriegsbegeisterung wich tiefer Erschütterung, was sich auch in seinen Briefen aus dem Feld widerspiegelt. Künstlerisch konnte er sich als Soldat wenig betätigen, einzig überliefert ist sein Skizzenbuch aus dem Feld mit kleinformatigen Bleistiftzeichnungen.

1916 wurde Marc für die Liste der bedeutendsten Künstler Deutschlands ausgewählt und sollte vom Kriegsdienst befreit werden. Am 4. März 1916 wurde er jedoch an seinem letzten Einsatztag auf einem Melderitt unweit von Verdun durch einen Granatsplitter tödlich verletzt.

Noch im gleichen Jahr fanden zwei Gedächtnisausstellungen in München und Berlin statt. Seine Frau Maria Marc (1876-1955) gab 1920 seine Kriegsbriefe und das Skizzenbuch im Verlag Paul Cassirer heraus.

Galerie