Fotografie: Exilanten in Le Vésinet (Frankreich 1939)
Flüchtlinge in der Route de l'Asile 39Der Komponist Eric Zeisl war in die Pariser Exilantenzirkel integriert, Kaffeehäuser und Hotelbars waren ihm Plätze zur öffentlichen Diskussion. Auf der Suche nach einem Ort des Rückzugs stießen die Zeisls im Juni 1939 auf die Villa Les Griffons in Le Vésinet bei Paris.
Fotografie: Konrad Merz als Landarbeiter (um 1935)
Der 26-jährige Konrad Merz hatte in seinem Leben schon viele Arbeitsstellen gehabt. Seit dem frühen Tod seines Vaters gezwungen, für sich selbst zu sorgen, war er Hilfsarbeiter, Lehrling, Verkäufer, Vertreter und Statist bei der Berliner Staatsoper gewesen, bis er auf der Abendschule das Abitur nachgemacht und ein Studium begonnen hatte.
Franz Blei: Brief an Gina Kaus (3. Oktober 1941)
Mit diesen Worten beginnt der Brief von Franz Blei, den er am 3. Oktober 1941 an Gina Kaus verfasste.
Franz und Alma Werfel: Brief an Albine Werfel (23. Juli 1940)
Briefe an Werfels Eltern begleiten in den Jahren 1938 bis 1942 den Exilweg von Franz Werfel und seiner Frau Alma Mahler Werfel, ohne von den Strapazen, dem Hunger und der permanenten Angst zu berichten. Wie im Brief vom 23. Juli 1940 stehen die Zeilen stattdessen für eine Vertrautheit der Familie: „Jetzt kann man noch nichts wissen, nichts voraus sehen. Seid beide tausendmal von uns umarmt. Euer treuer Franz“.
Franz Werfel: Brief an Else Lasker-Schüler, 1936
Dieser Brief des Schriftstellers Franz Werfel an die Poetin Else Lasker-Schüler entstand wenige Wochen nach der ersten Amerika-Reise von Werfel, bei der er – ein damals sehr bekannter Autor – gefeiert und verehrt wurde. Er kehrte im Vollgefühl der erwiesenen Referenzen zunächst in das innenpolitisch zerstrittene Österreich zurück, von wo er zwei Jahre später, nach dem so genannten "Anschluss", das Exil antreten musste.
Franz Werfel: Brief an Willy Haas (20. Januar 1941)
Die Schriftsteller Franz Werfel und Willy Haas kannten sich seit ihrer Schulzeit in Prag. Im Exil trennte sie die Distanz zwischen Indien und Südfrankreich. Aus Werfels Brief spricht die Verzweiflung über den Tod eines gemeinsamen Freundes.
Franz Werfel: Brief an Willy Haas (Januar 1940)
Es war der erste Brief, den Franz Werfel 1940 schrieb. Er schrieb ihn aus Sanary-sur-Mer an seinen Freund Willy Haas in Indien.
Fred Dolbin: Zeichnung von Bertolt Brecht und Kurt Weill (vermutlich 1935)
Bertolt Brecht und Kurt Weill arbeiteten seit Ende der 1920er Jahre zusammen. Entstanden waren aus ihrer Kooperation unter anderem die Dreigroschenoper und das Ballettstück Die sieben Todsünden. Im Exil trafen die beiden auf den Wiener Zeichner und Journalisten Fred Dolbin.
Fred Dolbin: Zeichnung von Lotte Lenya bei der Probe (1936)
Der Pressezeichner Benedikt Fred Dolbin fertigte zu Beginn des Jahres 1936 eine Serie von Skizzen bei den Proben zu Kurt Weills Oratorium The Eternal Road – Der Weg der Verheißung an. Es war eine dankbare Aufgabe für den Zeichner, denn das Werk war für die Uraufführung mit 60 Hauptdarstellern, 30 Tänzern und einem großen Chor besetzt.
Fred Dolbin: Zeichnung von Otto Klemperer (vermutlich 1935)
Musikinteressiert war der Zeichner und Journalist Benedikt Fred Dolbin schon in seiner Jugend. Für ein Konzert von Otto Klemperer, der 1935 Alban Bergs Lulu-Suite in der New Yorker Carnegie Hall dirigierte, bat er um Pressekarten und notierte später begeistert über die Sängerin Lotte Lehmann, dass die „Einheit von Klang, Wort und Sinn“ Wirklichkeit wurde.