Heinz Trökes: Zürich, Bleistiftzeichnung im Skizzenbuch des Künstlers (6. Juli 1939)
Heinz Trökes nahm nach seinem erzwungenen Weggang aus Deutschland Fühlung zu seinem neuen Wohnort Zürich auf. Auf seinen Streifzügen begleitete ihn ein Skizzenbuch, in das er im Sommer 1939 Motive seiner Emigration zeichnete.
Heinz Trökes' Tagebucheinträge vom 6. und 18. Juli 1939 in Zürich, Typoskript
Nach Ausstellungs- und Malverbot durch die Nationalsozialisten sah sich der Maler Heinz Trökes im Sommer 1939 genötigt, ins Exil zu gehen. Mittelfristig schwebte ihm eine Existenz in Übersee vor.
Heiratsurkunde von Kurt Weill und Lotte Lenya (1937)
Die Heiratsurkunde des Komponisten Kurt Weill und der Schauspielerin Lotte Lenya birgt eine besondere Liebesgeschichte, die eng mit der Situation des Exils verbunden ist. Am 28. Januar 1926 hatten Weill und Lenya in Berlin erstmals geheiratet.
Helga Michie: Brief an Mutter und Schwester (22. September 1942)
Der Briefwechsel zwischen der im Juli 1939 mit einem Kindertransport nach London geflohenen Helga Aichinger (heute Michie) und ihrer Familie in Wien weist große Lücken auf. Während der ersten Monate in England, auch noch nach Beginn des Krieges im September, konnte die 17-Jährige ausführliche Berichte nach Hause schicken.
Helga Michie: Concord, Radierung (1979)
Concord, übersetzt „Harmonie“ oder „Übereinstimmung“, nannte Helga Michie ihre Radierung eines Zwillingspaars, das aus dem Fenster eines Hauses schaut. Vor dem Hintergrund ihrer Familiengeschichte, dem innigen Verhältnis zu ihrer Zwillingsschwester, der Schriftstellerin Ilse Aichinger, und der Trennung der beiden jungen Mädchen kurz vor Kriegsbeginn, ist es offensichtlich, dass dieses Bild autobiografisch motiviert ist.
Helga Michie: Postkarte an die Familie (5. Juli 1939)
Am 4. Juli 1939 musste sich die 17-jährige Helga Michie, damals Aichinger, von ihrer Familie verabschieden. Ihre Tante, die im Jahr zuvor nach England ausgewandert war, hatte einen Platz in einem der so genannten Kindertransporte reservieren können. Bei dieser von Quäkern organisierten Rettungsaktion konnten zwischen November 1938 und September 1939 etwa 10.000 jüdische Kinder aus Deutschland, Österreich und Tschechien zwischen zwei und 18 Jahren nach England gebracht werden, wo sie in Pflegefamilien aufgenommen wurden.
Hellmuth Weissenborn: Bombsite London (1941)
Hellmuth Weissenborn wurde am 26. Dezember 1940 aus dem Internierungslager Hutchinson Camp entlassen und kehrte nach London zurück.
Helmut Krommer: Dubrovnik, Zeichnung (9. Juni 1939)
Von Prag nach England über den BalkanIm März 1939 annektierte Deutschland die Tschechoslowakei. Die zahlreichen Künstler, die in den Jahren zuvor vor den Nationalsozialisten nach Prag geflohen waren, konnten nun auch dort ihres Lebens nicht mehr sicher sein.
Helmut Krommer: Einladung zu seiner Berliner Jugoslawien-Ausstellung, Radierung (April 1933)
Das Jahr 1933 brachte dem Maler und Grafiker Helmut Krommer anfangs beruflich noch das, was er seinen Freunden auf einer Neujahrskarte gewünscht hatte: Glück und Erfolg. Krommer zeigte im April 1933 in Berlin Ölbilder, Aquarelle und Grafiken mit jugoslawischen Motiven.
Helmut Krommer: Gästebuchzeichnung für das Constance Home in Guildford (23. November 1939)
Eine neue Exilstation in EnglandAuf dieser Zeichnung prangt Helmut Krommers Prager Atelierstempel. Aber die Zeichnung stammt nicht aus seiner Prager Exilzeit.