Jean Leppien: Schutzumschlag zu Mit uns die Sintflut von Georg Friedrich Alexan (1935)
Nachdem der Maler Jean Leppien 1933 von Deutschland nach Frankreich geflohen war, malte er nur wenig. Mit Arbeiten wie der Erstellung von Fotomontagen, Gestaltung von Plakaten, Dekoration von Schaufenstern und den unterschiedlichsten Gelegenheitsarbeiten versuchte er den Lebensunterhalt für sich und seine Lebensgefährtin, die ehemalige Bauhausschülerin Suzanne Ney, zu bestreiten.
Jo Mihaly zur Gründung des Schutzverbands deutscher Schriftsteller in der Schweiz, Namensliste (1944)
1944 begann die Tänzerin und Schriftstellerin Jo Mihaly deutsche Schriftsteller zu kontaktieren, die in die Schweiz geflohen waren. Mihalys Ziel war die Neugründung der ehemaligen Gewerkschaft von Schriftstellern in Deutschland: des Schutzverbands deutscher Schriftsteller (SDS).
Jo Mihaly: 10 Monate im zerstörten Deutschland, Redemanuskript (26. November 1946)
Gleich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entschied sich die Schriftstellerin und Tänzerin Jo Mihaly dazu, beim kulturellen Wiederaufbau Deutschlands mitzuwirken.
Jo Mihaly: Blume im Hinterhof, Fotografie (1931)
In dem Solotanz, der nur etwas mehr als zwei Minuten umfasst, zeigt die Tänzerin Jo Mihaly, wie eine Blume in einem dunklem Hinterhof wächst, dort eine Zeit lang in trauriger Dürftigkeit steht und nach kurzer Zeit stirbt. Weite Teile des Tanzes werden kniend aufgeführt.
Jo Mihaly: Fische fürs Volk, Fotografie (1935)
Als die Tänzerin Jo Mihaly 1933 mit ihrem Mann, dem Schauspieler Leonard Steckel, in die Schweiz emigrierte, erhielt sie – wie viele der Emigranten aus Deutschland – keine Arbeitserlaubnis. Auftreten konnte sie fortan nur noch im privaten Rahmen.
Jo Mihaly: Rede zur Abschiedsveranstaltung der Kulturgemeinschaft der Emigranten in Zürich (1945)
Die Tänzerin und Schriftstellerin Jo Mihaly war sich bewusst, dass das Leben vieler Emigranten nicht nur von materieller Not geprägt war. Sie erlebten auch eine Form „geistiger Not“.
Johannes R. Becher: Der Glücksucher und die sieben Lasten (1938)
Johannes R. Becher war der deutschsprachige Autor im Moskauer Exil, von dem die meisten Werke, allesamt Gedichtbände, bei der Vegaar (Verlagsgenossenschaft ausländischer Arbeiter in der UdSSR) veröffentlicht wurden.
Johannes R. Bechers Mitgliedsausweis des Allunions-Radiokomitees der UdSSR (1942)
Der in die Sowjetunion emigrierte Schriftsteller Johannes R. Becher arbeitete ab März 1942 als Autor für den staatlichen sowjetischen Rundfunk, das Allunions-Radio-Komitee.
Johannes Urzidil: Brief an Felix Weltsch, (1945)
Johannes Urzidil und Felix Weltsch kannten sich noch aus den Tagen des "Prager Kreises" vor dem Einmarsch der Deutschen in die Tschechoslowakei 1939. Urzidil, der sich als Schriftsteller, Publizist und Übersetzer betätigt hatte, konnte einige Monate später als Weltsch über Großbritannien in die USA fliehen, wo er in der Nähe von New York bis zu seinem Tod 1970 dauerhaft lebte.
John Grane [d.i. Ulrich Alexander Boschwitz]: Der Reisende, Typoskript (1938/39)
Im November 1938 begann der Schriftsteller Ulrich Alexander Boschwitz, unter dem Eindruck der Nachrichten von den Novemberpogromen, in Brüssel mit der Arbeit an seinem Roman Der Reisende, den er nur wenige Wochen später beendete. Die Geschichte erzählt von dem Berliner Kaufmann Otto Silbermann, der als Jude nach den Novemberpogromen zum Ausgestoßenen wird.