Freikorps Lützow

Werbeplakat für den Eintritt in das Freikorps Lützow von 1919
Werbeplakat für den Eintritt in das Freikorps Lützow, gestaltet von Leo Impekoven 1919
Deutsche Nationalbibliothek, Signatur: Nov.5.12

Frei­korps Lüt­zow

Das Plakat des Künstlers und Bühnenbildners Leo Impekoven (1873-1943) appelliert an das kollektive Gedächtnis der Deutschen: Es verbindet die Werbung für das im Januar 1919 gegründete Freikorps Lützow mit bildlichen und sprachlichen Verweisen auf das Lützowsche Freikorps der Befreiungskriege 1813/1814.

Nach Kriegsende 1918 wurden aus Teilen der zurückgeführten deutschen Truppen sogenannte Freikorps als Freiwilligenverbände gegründet, die bis zu ihrer offiziellen Auflösung 1920 auch vom Rat der Volksbeauftragten und der Reichsregierung zur Niederschlagung der Novemberrevolution bzw. der folgenden Aufstände und Unruhen eingesetzt wurden.

Der Soldat, der dem Betrachter auffordernd einen Säbel anbietet, ist durch seine schwarze Uniform und das Tschako als Angehöriger des Lützowschen Freikorps zu identifizieren. Dazu trägt auch das Zitat des Refrains des Gedichts „Lützows wilde Jagd“ des Dichters Theodor Körner bei, der 1813 als Jäger des Lützowschen Freikorps getötet wurde („[Das] ist Lützow[‘]s wilde, verwegene Jagd“). Die Verbindung zwischen den beiden Freikorps von 1813 und 1919 besteht lediglich in der Namensgleichheit der Gründer, wird hier aber geschickt hergestellt und benutzt, um den Dienst im Freikorps Lützow als „Rettung des Vaterlands“ zu legitimieren.

Weiterführende Internetquellen:
Arnulf Scriba, Freikorps, in: Lebendiges Museum Online, Revolution 1918/19, 11.09.2017

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