Max Slevogt (1868-1932)

Auf dem Weg zum Kriegsschauplatz als „Schlachtenmaler“
Gemälde: Max Slevogt, Selbstbildnis
Max Slevogt, Selbstbildnis, Reproduktion, 1915
Deutsche Nationalbibliothek, Signatur: SB 591 - 116

Max Sle­vogt (1868-1932)

Auf dem Weg zum Kriegsschauplatz als „Schlachtenmaler“

So blieb mir von der so lebhaft ersehnten Teilnahme am Kriege und von den erregten Vorstellungen außer der menschlichen Erschütterung und Erhöhung großer Momente: dem Anblick des Anmarsches von todesmutigen, pflichterfüllten Brüdern, den technisch merkwürdigen Kampfmitteln, den unglaublichen Leistungen der Pioniere und den wechselnden Improvisationen manchen Zufalls, als letzte entscheidende Erinnerung: eine Welt, die durch blinde Zerstörung geschändet erscheint, wie die üppige reine Lichtung des Waldes, auf der die Reste von Butterstullenpapier, Speisen, Büchsen zurückgeblieben sind.

Max Slevogt, Ein Kriegstagebuch, 1917

Max Slevogt zählte neben Max Liebermann und Lovis Corinth zu den wichtigsten Vertretern des deutschen Impressionismus. Slevogt war Mitglied der Künstlergruppe Berliner Secession.

Im Oktober 1914 ging Slevogt freiwillig als Kriegsmaler zur 6. Bayerischen Armee an die Westfront. Seine anfängliche Kriegsbegeisterung verblasste und die körperlichen und psychischen Anstrengungen setzen ihm stark zu, so dass er nur wenige Wochen an der Front aushielt. Anfang November kehrte er in die Heimat zurück.

Erst 1917 erscheint bei Bruno Cassirer in Berlin sein Kriegstagebuch, das die Zeichnungen und Aquarelle aus seinem kurzen Frontaufenthalt von 1914 enthält. 1916 beteiligte sich Slevogt mit einigen Lithografien an dem von Paul Cassirer herausgegebenen Antikriegsblatt Der Bildermann. In dem Mappenwerk Geschichte setzte er sich weiter mit den Schrecken des Krieges auseinander.

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