Kurt Eisner (1867-1919)

Kurt Eisner 1919
Kurt Eisner 1919
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Kurt Eis­ner (1867-1919)

Die Dynastie Wittelsbach ist abgesetzt! Bayern ist fortan ein Freistaat!

Proklamation Kurt Eisners am 8. November 1918 in München

Der spätere Revolutionsführer und bayerische Ministerpräsident Eisner wurde am 14. Mai 1867 in Berlin geboren und genoss eine bürgerliche Sozialisation. Nach dem Abbruch seines Studiums wurde er 1889 Journalist und näherte sich in seiner folgenden Karriere politisch immer mehr der SPD an. Ab 1910 arbeitete er als freier Journalist in München.

Eisner wandelte sich im Lauf des Ersten Weltkriegs vom Befürworter zum entschiedenen Kriegsgegner. 1917 war er Mitbegründer der USPD und organisierte im Januar 1918 den Streik der Münchner Munitionsarbeiter. Nach dem Kieler Matrosenaufstand führte er am 7. November 1918 einen Demonstrationszug durch München, dem sich auch die Garnisonssoldaten anschlossen. Der bayerische König floh, und Eisner rief am 8. November die Republik Bayern als Freistaat aus.

Im postmonarchistischen Machtvakuum wurde Eisner zum bayerischen Ministerpräsidenten ernannt. Nach einigen Wochen hohen Ansehens der neuen Regierung führte aber das Spannungsfeld zwischen den Ansprüchen der Revolutionäre und dem Verharrungsvermögen des weiterbestehenden Beamten- und Staatsapparats zu einem Vertrauensverlust in der Bevölkerung. Bei der bayerischen Landtagswahl am 12. Januar 1919 erhielt Eisners USPD nur 2,5 % der Stimmen. Am 21. Februar 1919 wollte Eisner dem neu konstituierten Landtag seinen Rücktritt verkünden, als er auf dem Weg dorthin vom Leutnant Anton Graf von Arco auf Valley ermordet wurde.

Weiterführende Internetquellen:
Kurt Eisner 1867-1919. In: Lebendiges Museum Online, 11.9.2017.
Kurt Eisner im Porträt: Der revolutionäre Idealist. In: Bayerischer Rundfunk, 11.9.2017.

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