Bugra 1914

Plakat: Walter Tiemann, Bugra
Bugra-Plakat von Walter Tiemann, 1914
Deutsche Nationalbibliothek, Deutsches Buch- und Schriftmuseum

Bu­gra 1914

Die Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig (Bugra), die im Mai 1914 eröffnet wurde, zeigte im Oktober in einer Sonderabteilung buchgewerbliche und graphische Erzeugnisse, die der Krieg hervorgebracht hatte: Bücher, Broschüren, Plakate, Extrablätter, Bilderbogen, Maueranschläge, Karten von Kriegsschauplätzen, Zeichnungen, Soldatenbriefe usw.

Als Ergänzung wurden ferner auch Uniformen deutscher und feindlicher Truppen, Waffen, Munition und andere Kriegstrophäen wie Granatsplitter, eine Kosakenfahne oder Dum-Dum-Geschosse ausgestellt, die das Interesse der Besucher fanden.

Wie ein Zeitgenosse mitteilte, war das Interesse der Besucher so groß, dass an einzelnen Tagen ihnen nur „truppweise Einlaß“ gewährt werden konnte. Dankbar nutzten sie offenbar die Gelegenheit, sich selbst ein Bild von den Schrecken und Gefahren des Kriegs zu verschaffen, denen ihre Angehörigen im Felde ausgesetzt waren.

Die Ausstellung, die vom 4. bis 18. Oktober 1914 gezeigt wurde, zählt allgemein als die erste deutsche Kriegsausstellung. Nach Schließung der Bugra übernahm das Deutsche Buchgewerbe- und Schriftmuseum unter der Leitung von Albert Schramm Teile der Ausstellung, die im November 1914 in den Räumen des Buchgewerbehauses wiedereröffnet wurde.

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