Kriegsliteratur

Umschlag: Wilhelm Momma, Waffenbrüder
Wilhelm Momma, Waffenbrüder. Erzählung aus dem großen Krieg 1914-15, Jugendbuch, 1915
Deutsche Nationalbibliothek, Sammlung Erster Weltkrieg, Signatur: 1915 B 7917

Kriegs­li­te­ra­tur

Es geht nur Kriegsliteratur. Von den anderen Büchern meines Verlages habe ich etwa den 10. Teil des gewöhnlichen Absatzes.

Der Verleger Eugen Diederichs an den Schriftsteller Alfons Paquet, 27. Januar 1915

Der Erste Weltkrieg war durch eine wahre Papierflut gekennzeichnet, nicht umsonst wird immer wieder von "Papiergewittern" und dem "Trommelfeuer von bedrucktem Papier" (Paul von Hindenburg) gesprochen.

Neben einer großen Zahl an Kriegsromanen, Kriegserzählungen, Tagebüchern, Sammlungen von Kriegsgedichten und Briefen gab es eine Unmenge von Reden, Flugschriften, Manifesten, Denkschriften und Predigtsammlungen.

Für die im Krieg publizierte Literatur war weniger der Kriegsalltag von Bedeutung als vielmehr die Darstellung herausragender Kriegsereignisse, die sich auch zur Symbol- und Mythenbildung eigneten, wie z.B. die Schlachten von Skagerrak, Langemarck, Tannenberg, Verdun und die U-Boot-Schlachten.

Wichtig war eine möglichst authentische Darstellung des Kriegsgeschehens mittels einfacher und kunstloser Beschreibungen in dafür geeigneten Formen wie z.B. Briefe, Tagebücher und Kriegsberichte.

Mit zunehmender Ernüchterung über den Kriegsverlauf änderte sich auch der kriegsverherrlichende Ton in der Literatur ab 1915. Die Darstellung von negativen Folgen des Krieges wurde allerdings mittels einer umfassenden Zensur durch die Militärbehörden unterbunden.

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