Personal und Organisation 1914–1922

Foto: erste leitende Bibliothekare der Deutschen Bücherei
Erste leitende Bibliothekare der Deutschen Bücherei, fotografiert von Karl König, 1916. Von links nach rechts: Johannes Thummerer, Wilhelm Frels, Gustav Wahl, Karl Schmidt, Otto Lerche, Franz Grein.
Deutsche Nationalbibliothek

Per­so­nal und Organisation 1914–1922

In der Kriegssammlung gingen die ersten Zeitdokumente unter dem 5. Oktober 1914 ein. Ende des Jahres waren es rund 1.800, im März 1915 bereits 4.000 Dokumente, vor allem Bekanntmachungen militärischer und ziviler Stellen des Deutschen Reiches.

Personell unterbesetzt, gelang es Gustav Wahl (1877-1947) erst 1915 nach längerer Diskussion mit dem Geschäftsführenden Ausschuss, eine Personalaufstockung für die Sammlung durchzusetzen. Neben Gustav Wolfhagen wurden Franz Grein, Friedrich Wilhelm Seele und Karl Erich Kannegießer eingestellt.

Ende 1915 betrug der Gesamtbestand ca. 16.000 Objekte. Nach der Einweihung des Neubaus im September 1916 bezog die Kriegssammlung dann Räume im ersten Obergeschoss. Der Gesamtzugang für 1914/16 lag bei rund 31.000 Drucksachen. Nach dem Ausscheiden von Wolfhagen (1915), Grein, Kannegießer und Seele (1916) leitete Otto Lerche die Sammlung vom Oktober 1916 bis März 1917. Neben Lerche waren weiterhin die Sekretärin Edith Jansen und die Bürogehilfin Gertrud Erika Carlsohn für die Kriegssammlung tätig.

Unter dem neuen Direktor Georg Minde-Pouet (1871-1950), der im Mai 1917 sein Amt antrat, traf der Geschäftsführende Ausschuss dann die Entscheidung, die Sammlung in ihrem bisherigen Umfang nicht weiter fortzuführen. Hierfür war neben anderen Faktoren vorrangig auch der Personalbestand des Hauses mit ausschlaggebend, der weit unter dem anderer Kriegssammlungen lag.

Ab März 1917 leitete Johannes Thummerer die Sammlung, die im Jahre 1918 dann Edith Jansen unter Leitung Minde-Pouets fortführte. Nachdem 1917 der Neuzugang noch bei rund 15.000 Objekten lang, ging er 1918 auf etwa 6.500 zurück. Der Tiefpunkt der Sammlung war im März 1919 erreicht, als Jansen kündigte. Minde-Pouet nahm die Kündigung zum Anlass, die Kriegssammlung aufzulösen und die Zugangsverzeichnisse abzubrechen, die für den Zeitraum Januar bis März noch rund 1.400 Dokumente verzeichneten. Fortan trug die Kriegsabteilung den Charakter einer Abwicklungsstelle, deren weitere Arbeiten von anderen Dienststellen des Hauses sowie von Albert Paust übernommen wurden, bevor man die Kriegssammlung 1922 endgültig auflöste.

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