Revolution in Wort und Schrift
Revolution in Wort und Schrift
Im Frühjahr 1919 trat die Deutsche Bücherei mit einer Ausstellung von Revolutionsdrucksachen auf den Plan, die sich nach eigenem Bekunden eines regen Besuches erfreute. Auf dem Weg zum Lesesaal erblickten die Besucher auf einer Seite der heutigen Bücherausgabe die Zeugnisse der Arbeiter- und Soldatenräte, die im Winter 1918/19 die politische Kontrolle in vielen Städten übernommen hatten. Des Weiteren fanden sie Flugblätter der Parteien, Maueranschläge, Vordrucke von Behörden sowie Aufrufe an Kriegsgefangene vor. Allein zwei Schränke und Kästen zeigten die bürokratischen Dokumente der Umbruchszeit. An der Wand hingen u.a. Sonderausgaben der Zeitungen über den Ausbruch der Revolution, die Berliner Spartakus-Aufstände und den Leipziger Generalstreik vom Februar-März 1919. Einen breiten Raum beanspruchten die Propaganda, die Frauen für die Politik warb, und die vielen politischen Zeitungen. Die Besucher fanden Bücher zu zeitgenössischen Einzelfragen wie dem veränderten Grenzverlauf, neuen Standesfragen oder zum Verhältnis von Staat und Schule. Die seit Ausbruch der Revolution gesammelten Medienwerke konnten durch ihre Zurschaustellung zur weiteren Diskussion der Neugestaltung der Gesellschaft beitragen.