Revolutionssammlung der Deutschen Bücherei 1918

Aufruf der Deutschen Bücherei vom Januar 1919 zur Einsendung von Revolutionsdrucksachen
Aufruf der Deutschen Bücherei vom Januar 1919 zur Einsendung von Revolutionsdrucksachen
Deutsche Nationalbibliothek, Signatur: AA, Abt.V, Nr.36, Bl. 40

Re­vo­lu­ti­ons­samm­lung der Deutschen Bü­che­rei 1918

Ungeachtet der allgemeinen Notlage begann die Deutsche Bücherei unmittelbar nach Ausbruch der Novemberrevolution mit dem Aufbau einer Sammlung von Revolutionsdrucksachen. Ähnlich wie in der Weltkriegssammlung wurde das mit der Revolution und der politischen Neugestaltung einhergehende Schrifttum als unentbehrliches Material für spätere Geschichtsforschungen angesehen. Für die Werbeaktivitäten war Georg Schwidetzky (1875–1948) verantwortlich, der Arbeitsrichtlinien und Anschreiben an die Räte entwarf. Ein weiterer Werbeaufruf wurde 1919 in Deutschland und Österreich an Arbeiter-, Soldaten-, Bürger-, Bauern- und Volksräte, politische Parteien, Vereine, Behörden, Reichswehr, Einzelpersonen und Privatsammler versandt. Aus Mangel an Arbeitskräften wurde die Sammlung Ende 1919 eingestellt. Weiterführende Arbeiten erfolgten nur sporadisch, insbesondere der Tauschverkehr mit anderen Bibliotheken. 1920 umfasste die Sammlung 2.532 Plakate, 6.855 Flugblätter und 732 Zeitungen.

Während die Zeitungen im Laufe der Zeit in den regulären Bestand der Deutschen Bücherei überführt wurden, verblieben die Plakate und Flugblätter in einer getrennten Sammlung und wurden in den 1960er Jahren an verschiedene Museen der DDR verteilt. Der heute nutzbare Bestand beläuft sich auf 4.680 Plakate und Flugblätter.

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